alle ergebnisse sind temporär

Antwort auf 20150505 Session 12 von kschwendt

hello wolfi, es gibt sowieso keine wahrheit, zumindest fühl ich mich überfordert, wahrheit dingfest zu machen und begrifflich festzunageln. was ich aber sagen kann, ist, daß ich kraks als kontrapunkt erlebe. als gegenpol zum perfektfunktionierenmüssen, perfekfunktioniertenwollen, zum effizientsein-, erfolgreichsein-, suveränseinmüssen und alle diese begrifflichkeiten, die gegenwärtig omnipräsent sind, druck erzeugen und der lust am tun und am sein entgegenarbeiten. letzlich leidet die lebenslust an diesen postulaten, die einen umzingeln und versuchen, sich im inneren einzunisten – sich zu verinnerlichen. und die in die enge führen. kraks erlebe ich als freiraum. ich erlebe unsere improvisationssessions als freigang in ungepflügtes terrain, wo das platz hat, was uns gerade im moment musikalisch passiert. da ist eine unterscheidung zwischen falsch und richtig gar nicht möglich, da zählt das gegenwärtige geschehen. dieses flanieren im gegenwärtigen. bewegungen in einer offenen situation. da hat alles platz – auch langeweile, stillstand, ungereimtes. es ist ein fließendes gestaltwerden. strukturen formen sich, zerfallen, verbinden sich, laufen parallel, reiben sich, verpuffen – der film geht nie aus, ist nie zu ende. alle ergebnisse sind temporär, unvollständig und lassen etwas offen, jede art plötzlicher richtungsänderung inbegriffen. und all das macht mir unser „kraksen“ wertvoll. und, ich freu mich schon auf unseren nächsten freigang – wannauchimmer, wieauchimmer, warumauchimmer. cheerio!


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